Presse



Freitag, 17. November 2023
Die Villa Rosenstein feiert Richtfest für ihren zweiten Erweiterungsbau

Folgende Pressetitel berichteten:
Wirtschaft Regional Ostwürttemberg,
Schwäbische Post,
Gmünder Tagespost,
Rems-Zeitung,
Wochenpost,
Gmünder Anzeiger,
Gmünder Wochenblatt

 


 



Berichte zur Einweihung des Neubaus

Gmünder Tagespost, 28.11.2020
Rems-Zeitung
, 28.11.2020
Schwäbische Post Aalen, 28.11.2020
Gmünder Anzeiger, 2.12.2020
Gmünder Wochenblatt, 2.12.2020
Wochenpost Aalen, 2.12.2020

Die Zukunft der Pflege

In diesen Tagen wird in Heubach der große Erweiterungsbau der Villa Rosenstein eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. In nur wenig mehr als einem Jahr wurde das Fachzentrum für Demenz durch einen hochmodernen Anbau erweitert. Die Eigentümer und Geschäftsführer der Villa Rosenstein, Marisol Pohl-Catalan und Bernd Winkler freuen sich, wenn sie Gäste durch den innovativen Bau führen dürfen, „denn wir haben nicht nur einfach vergrößert, wir haben uns konzeptionell völlig neu aufgestellt und wurden zu einem richtigen Haus der Emotionen“. Erstmals wurden hier in Deutschland virtuelle Räume in den Neubau einer Pflegeeinrichtung integriert, die den Bewohnern ein emotionales Erleben ermöglichen.


Mit dem Wissen, dass bei Demenzerkrankten die geistigen Kräfte schwinden, die emotionale Wahrnehmung aber bleibt, haben sich die Verantwortlichen der Villa Rosenstein auch im Ausland umgesehen. In Holland zum Beispiel machten zahlreiche Heime die Erfahrung, dass bei moderner Betreuung sehr viel weniger Medikamente eingesetzt werden müssen. Zum Vergleich: In Deutschland werden laut einer Untersuchung aus dem Jahre 2017 mehr als 43% der Demenzkranken dauerhaft mit starken Psychopharmaka behandelt. In der Schweiz, wo die Pflege der Alten und Demenzkranken einen hohen Stellenwert hat, stieß man auf Konzepte, die das emotionale Leben der Bewohner bereichern und das Wohlbefinden deutlich fördern.

Diese Konzepte wurden individuell auf die Villa Rosenstein zugeschnitten. Es wurden zahlreiche Erlebnisräume etabliert, die den Bewohnern über Computersimulationen emotionale Ansprache und vertraute Gefühle vermitteln. So gibt es knisternde virtuelle Kaminfeuer mit beheizten wohnlichen Sitzbänken, es werden Zugfahrten im virtuellen Bahnabteil mit Original-Bahnsitzen angeboten. In den großzügigen Fluren gibt es zahlreiche Ruheoasen mit integrierten Großbildschirmen, den sog. „Fenstern nach Draußen“.

Marisol Pohl-Catalan, Heimleiterin: „Diese ‚Fenster nach Draußen‘ sind für uns ein ganz wichtiges Instrument. Denn Menschen mit Demenz sind keine Kranken, sondern individuelle Persönlichkeiten, die sich vom Verstand wegentwickeln und auf dieser Reise eine Begleiterin oder einen Begleiter benötigen. Wir sind bei den Menschen, wenn sie Ruhe brauchen, wenn sie Abwechslung brauchen, wenn sie Stimulation brauchen. Unsere ‚Fenster nach Draußen‘ werden begleitend eingesetzt, um Stimmungen zu vermitteln, um Atmosphäre zu schaffen. Wir können aber auch genauso gut bewegte Aquarienbilder zeigen oder eine sog. ‚Persönliche Biografiebildsammlung‘ des jeweiligen Bewohners. Wir haben mit unseren Ruheoasen Orte der Kommunikation und Orte der Zuwendung geschaffen.“

„Bei moderner Betreuung werden sehr viel weniger Medikamente verabreicht.“ Marisol Pohl-Catalan, Heimleitung

Das Lichtkonzept des ganzen Hauses wurde farblich auf den Biorhythmus abgestimmt. Der Sonnenaufgang geht stufenlos in die Mittagssonne über, abends kündigt das Mondlicht vom Ende des Tages. Das innovative Lichtkonzept wird auch therapeutisch eingesetzt, sogenannte individuell gefärbte „Lichtduschen“ können appetitanregende Wirkung haben, Stimmungen aufhellen, Ruhe vermitteln, gegebenenfalls auch aktivierend wirken. Marisol Pohl-Catalan: „Diese Lichtduschen haben auf unsere Bewohner eine ausgleichende Wirkung, sie reduzieren u.a. Aggressionen und Depressionen. Wir holen mit dem individuellen Einsatz unserer ‚Fenster nach Draußen‘ und mit unserem Lichtkonzept die Bewohner aus ihren gedanklichen Sackgassen, steigern so deren Wohlbefinden und reduzieren ganz erheblich den Medikamenteneinsatz.“ Kombiniert wird dieses Lichtkonzept mit dem Einsatz von Düften, die zwar das Wohlbefinden der Bewohner positiv beeinflussen, aber unterhalb der bewussten Wahrnehmungsschwelle positioniert wurden. Aktuell dürfte hier von Belang sein, dass diesen Düften eine antivirale Note zur Senkung der Virenbelastung beigemischt wird, „ein neuer Weg“, wie Bernd Winkler formuliert, „aber es gibt hier vielversprechende Berichte von Heimen in der Schweiz, die schon mit dieser Beduftung arbeiten“.

„Wir sind stolz, einen Beitrag zur ‚Zukunft der Pflege’ formuliert zu haben.“ Bernd Winkler, Geschäftsführung

„Mit unserem Betreuungskonzept, mit unseren Erlebniswelten und mit der großzügigen Ausstattung der Flure, die wir als Wohnraum und Begegnungsstätten sehen, haben wir tatsächlich eine Alleinstellung. Unser Demenzzentrum bietet nun Wohnraum für 90 Bewohner. Und wir sind eines der wenigen Pflegeheime mit Spezialisierung auf Demenz in Baden-Württemberg, das keinerlei geschlossene Abteilung hat“, führt Bernd Winkler weiter aus. „Derzeit gibt es circa 1,7 Million Demenzkranke in Deutschland. Experten erwarten, dass sich diese Zahl bis 2050 verdoppelt. Es bleibt zu hoffen, dass noch viele weitere Heime mit innovativen Konzepten folgen, um der Aufgabe gewachsen zu sein. Wir sind wirklich stolz, hier in der Villa Rosenstein einen Beitrag zur ‚Zukunft der Pflege’ formuliert zu haben, denn die Schwerpunktsetzung auf geschlossene Heime und Psychopharmaka ist ein unguter Weg.“ Dass derart innovatives und zielorientiertes Vorgehen seinen Preis hat, versteht sich von selbst: Rund sieben Millionen Euro wurden in den Um- und Neubau und in die parkähnlichen Außenanlagen investiert.

 


 



Innovatives Covid-19-Testgerät in der Villa Rosenstein

 

Oktober 2020
Rems-Zeitung
Gmünder Tagespost
Schwäbische Post Aalen

Sofortige Kontrolle möglich

Eines der ersten molekulardiagnostischen Testgeräte weltweit, das COVID-19 identifizieren und von neun anderen relevanten Atemwegsinfektionen (wie z.B. Influenza) unterscheiden kann, steht seit diesen Tagen in der Villa Rosenstein in Heubach.

Die Villa Rosenstein, das „Fachzentrum für Menschen mit Demenz“ wird Ende des Jahres einen weiträumigen Neubau fertigstellen. Insgesamt werden dann ca. 90 Bewohner in der Villa Rosenstein leben. Es handelt sich dabei nicht um einen einfachen Neubau, sondern es entsteht ein "Haus der Emotionen". Erstmals werden in Deutschland virtuelle Räume angeboten, die den Bewohnern ein emotionales Erleben ermöglichen. Denn die Heimleitung weiß, "unabhängig vom Nachlassen der geistigen Kräfte lassen die emotionalen Wahrnehmungen unserer Bewohner nicht nach.“

Bernd Winkler, Geschäftsführer der Villa Rosenstein: "Bei all' den Bemühungen und Innovationen, mit denen wir die Lebensqualität unserer Bewohner steigern, legen wir natürlich größten Wert auf den Schutz und die Gesundheit. Aus diesem Grund haben wir uns sofort nach Neuvorstellung dieses Testgerätes zum Kauf entschieden. Wir haben so noch mehr Kontrolle über ein mögliches Infektionsgeschehen im Hause.“

Die Villa Rosenstein ist das erste Pflegeheim im weiten Umkreis, das mit dieser Diagnose-Möglichkeit arbeitet. Man kann so in Heubach spontan reagieren und gegebenenfalls auch Besucher testen. Dies dient der Sicherheit und dem Schutz der Bewohner und der Mitarbeiter.

Marisol Pohl-Catalan, Heimleitung: "Wir nehmen Abstriche aus Rachenraum oder Nasen-Rachenraum und haben nach weniger als 40 Minuten das verbindliche Ergebnis, ob Viren nachweisbar sind oder nicht. D.h. wir können mit diesem automatisiert arbeitenden Gerät die ansteckende Phase des Virenträgers erfassen. Bis zu 15 Personen können so im Zeitraum von 24 Stunden auf Covid-19 Infektionen überprüft werden.“

Vertrieben wird das von der " Bosch Healthcare Solutions GmbH" (Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH) produzierte Testgerät von der Firma aprimeo diagnostics GmbH & Co. KG mit Sitz im Rhein-Main-Gebiet. Es erfüllt alle Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation WHO.

 

 

 

 


 



Bericht in der Gmünder Tagespost, 31. Oktober 2019
von David Wagner

Bau am Demenzzentrum wächst

Pflege An der „Villa Rosenstein“ entstehen 30 neue Pflegeplätze. Das Richtfest ist für Dezember geplant. So liegen die Arbeiten im Plan.

Zwischen dem Gebäude des Demenzzentrums „Villa Rosenstein“ an der Alten Steige und der Fritz-Spießhofer-Straße drehen sich die Baukräne. Hier wächst der Anbau in die Höhe, mehrere Stockwerke stehen bereits. Auf der Baustelle läuft so weit alles nach Plan, sagt Geschäftsführer Bernd Winkler auf Nachfrage. Offizielle Grundsteinlegung war Ende Juni. Wie bei jedem Bau gebe es hier und da Herausforderungen – aber bislang habe man alles gemeistert und liege im Zeitplan.

Hintergrund des Anbaus in Heubach ist unter anderem die neu geltende Landesheimbauverordnung. Darin ist festgeschrieben, dass es in der Pflege im Wesentlichen nur noch Einzelzimmer geben darf. Bernd Winkler betont, dass die „Villa Rosenstein“ als Demenzzentrum ein besonderer Fall, ein „Spezialhaus“, sei. Für Menschen mit Demenz seien Einzimmer oft „keine gute Lösung“, davon ist Winkler überzeugt. Deshalb sei mit dem Regierungspräsidium ein Kompromiss erarbeitet worden. Im bestehenden Haus gibt es zwölf Einzelzimmer, im Neubau 30. Für die dann insgesamt 90 Bewohner stünden demnach nach wie vor bis zu 24 Doppelzimmer zur Verfügung.

Virtuelle Räume

Der Neubau wird versetzt neben dem bestehenden Gebäude entstehen und mit diesem verbunden sein. Neben den 30 neuen Betreuungsplätzen kommt jede Menge Technik rein, sagt Bernd Winkler: Geplant sind „virtuelle Therapieräume“, also Räume, wo die Bewohner dank Computersimulationen Erfahrungen machen können, ohne das Haus verlassen zu müssen. Etwa eine Zugfahrt von Böbingen nach Stuttgart im virtuellen Zugabteil. Oder im gemütlichen Wohnzimmer mit knisterndem Kaminfeuer sitzen, mitsamt dem Geruch des Rauches. Oder ein Bad in der Wanne nehmen, komplett virtuell und ohne Wasser, aber dank des Luftkissens vom Erlebnis her vergleichbar. Dies soll helfen, sich wider zu erinnern, Gefühle und sich selbst neu zu entdecken, so Winkler. Im Dezember soll der Rohbau stehen und Richtfest gefeiert werden. Fertigstellung und Einzug soll im Sommer 2020 sein.

 

 

 

 


 



Ganzseitige Berichterstattungen zum Spatenstich / Grundsteinlegung:

 

Gmünder Anzeiger, 26. Juni 2019
Aalener Wochenpost, 26. Juni 2019
Rems-Zeitung, 27. Juni 2019
Gmünder Tagespost, 27. Juni 2019
Aalener Nachrichten, 27. Juni 2019
Schwäbische Post, 27. Juni 2019

 

Spatenstich zum Erweiterungsbau der Villa Rosenstein in Heubach - Fachzentrum für Demenz und „Haus der Emotionen“

Die Villa Rosenstein, in malerischer Lage direkt unter dem Rosenstein gelegen, widmet sich der Pflege von Menschen mit einer Demenzerkrankung. Dieses Fachzentrum für Menschen mit Demenz“ bietet seinen Bewohnern ein Umfeld, in dem sämtliche Mitarbeiter/innen sich nur als Begleiter der dort lebenden Menschen verstehen.

 

Am Freitag, dem 28. Juni wird nun ein neues Kapitel in der Geschichte der Villa Rosenstein aufgeschlagen. Nachdem alle Planungen für den großen Erweiterungsbau abgeschlossen sind, wird in einer kleinen Feierstunde der erste Spatenstich vollzogen. Im Sommer 2020 wird der Neubau bezugsfertig sein und Wohn- und Erlebnisräume für 30 weitere Bewohner bieten. Insgesamt werden dann in der Villa Rosenstein ca. 90 Bewohner leben.

 

Bernd Winkler, Geschäftsführer der Villa Rosenstein, kommt ins Schwärmen, wenn er von dem Neubau spricht: „Es ist ja nicht so, dass wir einfach vergrößern - nein - wir werden mit unserem Neubau zu einem richtigen ‚Haus der Emotionen‘. Wir realisieren hier erstmals in Deutschland virtuelle Räume, die unseren Bewohnern ein emotionales Erleben ermöglichen. Denn unabhängig vom Nachlassen der geistigen Kräfte lassen die emotionalen Wahrnehmungen unserer Bewohner nicht nach.“

 

Marisol Pohl-Catalan, Heimleiterin der Villa Rosenstein, führt weiter aus: „Die Demenz macht es notwendig, unsere ganze Einrichtung konsequent auf diese Erkrankung auszurichten. Unser Ziel ist es, durch emotionale Ansprache ein Wechselspiel zwischen Geborgenheit, Neugierde, Kreativität und sozialer Teilhabe zu erzeugen und jeden Moment für unsere Bewohner erlebbar zu machen.“

 

So sind virtuelle Erlebnisräume geplant, in welchen die Bewohner dank Computersimulationen Erfahrungen machen können, ohne das Haus verlassen zu müssen. Es werden die Sinne der Bewohner angesprochen, um ihnen vertraute Gefühle zu vermitteln. Das kann ein virtueller Aufenthalt im Wohnzimmer mit knisterndem Kaminfeuer sein (inkl. des Kaminfeuergeruchs) oder ein angenehmes Bad, das alle Sinne anspricht aber ohne Wasser auskommt. Es werden Zugfahrten im virtuellen Abteil angeboten, Lichtkonzepte passen sich dem Biorhythmus an und vieles mehr.

 

Marisol Pohl-Catalan: „Durch die einzelnen virtuellen Räume und Situationen schaffen wir eine gute Atmosphäre, lenken den Blick der Betroffenen auf besondere Erlebnisse. So können Erinnerungen geweckt werden, die uns helfen, eine tiefere Beziehung oder Bindung zum Betroffenen aufzubauen.“

 

„Alles in allem eine Entwicklung, die die Sonderstellung unseres Hauses weiter unterstreicht“, betont Bernd Winkler, „wir sind z.B. das einzige Fachzentrum für Demenz in Baden-Württemberg - und das ist uns sehr wichtig, wir haben keine geschlossene Abteilung in unserem Haus.“ Winkler erklärt weiter, dass die Landesheimbauverordnung im Wesentlichen nur noch Einzelzimmer vorschreibt, aber die Villa Rosenstein hat mit der Heimaufsicht einen Kompromiss erarbeitet, nach dem nun für die ca. 90 Bewohner auch 16 Doppelzimmer bereitstehen, „denn aus therapeutischen Gründen ist dies sehr wichtig, viele demente Menschen leben lieber in Gesellschaft als alleine“.

 

Marisol Pohl-Catalan ergänzt: „Verständnis, Geduld, Liebe und Normalität sind die zentralen Pfeiler unserer Arbeit. Menschen mit Demenz sind keine Kranken, die man behandelt. Sie sind höchst individuelle Personen, die sich vom Verstand weg entwickeln und auf dieser Reise eine Begleiterin oder einen Begleiter benötigen.“

 

So ist man derzeit in der Villa Rosenstein schon auf der Suche nach geeignetem Personal, denn es gilt ab Sommer 2020 mindestens 20 neue Arbeitsplätze mit hochqualifizierten Mitarbeitern zu besetzen.

 

 

 


 



Bericht in der Gmünder Tagespost, 5. Dezember 2018
von David Wagner

30 neue Pflegeplätze im Demenzzentrum Heubach

Spatenstich für den Anbau bei der „Villa Rosenstein“ soll im März sein, Fertigstellung 2020. Einzigartig sollen die „virtuellen Räume“ werden.

 

So soll der Anbau an das bestehende Gebäude des Demenzzentrums Heubach aussehen. Der Neubau bietet Raum für 30 zusätzliche Betreuungsplätze. Der Einzug ist für den Frühsommer 2020 geplant. Quelle: Stadtverwaltung

So soll der Anbau an das bestehende Gebäude des Demenzzentrums Heubach aussehen. Der Neubau bietet Raum für 30 zusätzliche Betreuungsplätze. Der Einzug ist für den Frühsommer 2020 geplant. Quelle: Stadtverwaltung

 

Das Demenzzentrum „Villa Rosenstein“ erhält einen Neubau mit 30 Pflegeplätzen. Laut Bürgermeister Frederick Brütting hat der Bauausschuss des Gemeinderats dem Vorhaben einvernehmlich zugestimmt und die Baugenehmigung sei erteilt.

 

Der Geschäftsführer der „Villa Rosenstein“, Bernd Winkler, freut sich, dass es nun bald mit dem Bau losgeht. „Wir haben jetzt zwei Jahre lang geplant“, so Winkler. Für kommenden März ist der Spatenstich geplant. Einzug soll im Frühsommer 2020 sein.

 

Der Neubau wird versetzt neben dem bestehenden Gebäude entstehen und mit diesem verbunden sein. Neben den 30 neuen Betreuungsplätzen kommt jede Menge Technik rein, sagt Bernd Winkler: Geplant sind „virtuelle Therapieräume“, also Räume, wo die Bewohner dank Computersimulationen Erfahrungen machen können, ohne das Haus verlassen zu müssen. Etwa eine Zugfahrt von Böbingen nach Stuttgart im virtuellen Zugabteil. Oder im gemütlichen Wohnzimmer mit knisterndem Kaminfeuer sitzen, mitsamt dem Geruch des Rauches. Oder ein Bad in der Wanne nehmen, komplett virtuell und ohne Wasser, aber dank des Luftkissens vom Erlebnis her vergleichbar. Dieses „anspruchsvolle Konzept“ ist laut Bernd Winkler einzigartig in Deutschland. Schon jetzt sei das Demenzzentrum Heubach bei der virtuellen Ausstattung „ganz vorne mit dabei“, meint der Geschäftsführer.

 

Bedarf erst einmal gedeckt


Hintergrund des Anbaus ist unter anderem die neu geltende Landesheimbauverordnung. Darin ist festgeschrieben, dass es in der Pflege im Wesentlichen nur noch Einzelzimmer geben darf. Bernd Winkler betont, dass die „Villa Rosenstein“ als Demenzzentrum ein besonderer Fall, ein „Spezialhaus“, sei. Für Menschen mit Demenz seien Einzimmer oft „keine gute Lösung“, davon ist Winkler überzeugt. Deshalb sei mit dem Regierungspräsidium ein Kompromiss erarbeitet worden. Im bestehenden Haus gibt es zwölf Einzelzimmer, im Neubau 30. Für die dann insgesamt 90 Bewohner stünden demnach nach wie vor bis zu 24 Doppelzimmer zur Verfügung.

 

Heubachs Bürgermeister Frederick Brüting betont, dass die Stadt in den vergangenen Jahren insgesamt 115 neue Pflegeplätze auf den Weg gebracht habe, durch die Investitionen der Johanniter im Haus Kielwein, der Pflege-WG der Stiftung Haus Lindenhof, dem geplanten Pflegeheim der Zieglerschen auf dem Gebiet Triumph Werk II und dem Anbau des Demenzzentrums. „Damit wird die Zahl der stationären Pflegeangebote in kurzer Zeit mehr als verdoppelt und der Bedarf für die nächsten Jahre gedeckt werden“, so Brütting. Dies sei auch ein Ergebnis des kommunalen Pflegekonzepts der Stadt.

 

 


 

Remszeitung, Reportage, Villa Rosenstein

Reportage in der Rems-Zeitung, 19. März 2016
Reporterin: Nicole Beuther

Vom Leben in einer eigenen Welt

57 Mitarbeiter kümmern sich in der Villa Rosenstein in Heubach um 60 Demenzerkrankte

Ganz plötzlich sind sie wieder da. Jene Schübe, die dazu führen, dass sich die Frau in Gedanken mit einem Mal wieder in der Vergangenheit findet. Jener Zeit, in der sie als Mutter und Hausfrau allerhand zu erledigen hatte und sich der Tag nach der Uhr richtete. Immer, wenn es soweit ist, dann muss die Frau zur Post, ins Rathaus oder nach Hause.

 

HEUBACH. Ein Zuhause, das es längst nicht mehr gibt. Die Frau, knapp über 70 Jahre alt, ist dement und Bewohnerin der Villa Rosenstein in Heubach. Es ist ein Moment wie so oft. Die Mitarbeiter hier kennen ihre Geschichte, wissen mit solchen Situationen umzugehen. Es sei wichtig, die Frau – in eben jenen Momenten davon überzeugt, Hausfrau und Mutter zu sein – zu siezen, erklärt Marisol Pohl, die Leiterin der Einrichtung. Anders könne die Bewohnerin nicht dazu gebracht werden, den Gang zum Rathaus oder ähnliches auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

 

Die Mitarbeiter kennen die Lebensgeschichte jedes einzelnen Bewohners. Auch Details sind wichtig, um das heutige Verhalten zu verstehen. Dass eine Bewohnerin beispielsweise während der Mahlzeiten sehr oft damit beginnt, ihren Teller in Richtung der Anderen zu schieben, heißt nicht etwa, dass es ihr nicht schmeckt. Das ganze rührt vielmehr daher, dass sie einst als Älteste von vier Mädchen – die Mutter war krank – ihre Schwestern großzog und darauf Acht gab, dass jede ausreichend zu essen hatte. Die Frau hat vieles vergessen von all dem, was in den vergangenen Jahren, Monaten oder Tagen passiert ist. Sich zu kümmern und mit anderen zu teilen ist jedoch etwas, was sich fest in ihrem Gedächtnis verankert hat.

 

Die Pflegekräfte der Villa Rosenstein sind längst daran gewohnt, dass die Bewohner vieles vergessen. Marisol Pohl spricht von einem „langsamen Zerfallen“. Es sind die kleinen Dinge, die den Frauen und Männern diesen letzten Lebensabschnitt so angenehm wie möglich gestalten. Die Wärmflasche oder die Bettsocken am Abend gehören dazu. Ebenso die Herzsprache, die hier ein täglicher Begleiter ist – von den Morgen- bis in die Abendstunden. Was damit gemeint ist, wird offensichtlich, als sich eine Bewohnerin neben die Heimleiterin setzt und ihr leise etwas zuflüstert. Pohl erwidert das Gesagte mit liebevollem Blick, flüstert zurück. Immer wieder fällt das Wort „Püschel“. Damit bezeichnet die Bewohnerin alle möglichen Gegenstände. Die Pflegekräfte verstehen und nicken ihr freundlich zu, wenn sie aufsteht und geht, um einen „Püschel“ zu holen. Sehr große Bedeutung haben in der Einrichtung auch die täglichen Rituale. Das Kämmen der Haare und das Streicheln der Hände gehört dazu. Unvergessen auch das über lange Zeit gepflegte Ritual einer Bewohnerin, die mit größter Fürsorge täglich den Kaffeesatz über die Blumen im Garten goss.

 

Um zu verstehen, was Marisol Pohl einst bewegt hat, auf dem Gelände der Villa Spießhofer eine Einrichtung für Demenzerkrankte zu bauen, lohnt sich ein Blick zurück in die Zeit Anfang der 90er. Eine Zeit, in der im Bereich der Pflege und Betreuung noch andere Ansätze galten. Ansätze, die mit den Gedanken von Pohl, sich der Welt der dementen Menschen anzupassen, nicht übereinstimmten. Die in Deutschland gängigen großen Pflegehäuser mit langen Gängen sowie die gemeinsame Pflege von Menschen mit und ohne Demenz widersprachen ihrer Vorstellung einer individuellen Pflege. Pohl: „Für mich war immer klar, dass demente Menschen eine andere Welt brauchen. Man muss sie da abholen, wo sie sich befinden.“

 

Sie haderte mit ihrer Entscheidung und brach ihre Ausbildung als Altenpflegerin, begonnen hatte sie 1989, nach zwei Jahren ab. Ein halbes Jahr wanderte die junge Frau anschließend durch Indien. Und was als eine Art Selbstfindungstrip mit Rucksack begann, wurde letztlich eine Reise, die sie darin bestärkte, den von ihr eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Drei Monate lebte sie als Gast in einem Sterbehaus in Kalkutta. „Diese Zeit hat mich sehr geprägt“, sagt Pohl heute.

 

Zurück in Deutschland setzte sie ihre Ausbildung in Limbach im Odenwaldkreis fort und arbeitete auf einer Station, in der Menschen mit und ohne Demenz zusammenlebten. Etwas ändern, um das Wohlbefinden für alle Bewohner zu steigern, setzte sich die Altenpflegerin sehr früh zum Ziel. „Eine geschlossene Einrichtung bedeutet Freiheit für den Dementen“, erklärt Pohl den Gedanken, den sie damals schon verfolgte. Und mit dem sie zunächst alleine war. In der Schweiz und in den Niederlanden gab es solche Einrichtungen bereits, nicht aber in Deutschland. Pohl wollte mehr über diese Pflegeansätze lernen, es folgte eine Gerontopsychiatrische Weiterbildung.

 

Ein besseres und individuelles Leben für Menschen mit Demenz zu ermöglichen – ein Wunsch, der mit dem Fachzentrum Villa Rosenstein dann Wirklichkeit wurde. Nicht möglich gewesen wäre all das, wenn Günther Spießhofer nicht gewesen wäre. Dieser, begeistert von der Idee, hatte durch die uneigennützige Überlassung des Grundstücks mit Villa und Parkanlage wesentlich zum Gelingen des Vorhabens beigetragen.

 

Mit einer kleinen Tagesgruppe fing im Jahr 2008 dann alles an. Geschaffen wurde eine Wohnform, die sich als Wohn- und Lebenswelt der Bewohner versteht und in der sämtliche Mitarbeiter lediglich als Begleiter der dort lebenden Menschen tätig sind. Durch den Neubau war es dann möglich, sich den Bedürfnissen der Bewohner voll und ganz anzupassen.

 

Psychopharmaka und dergleichen kommt hier nur sehr selten zum Einsatz. Vielmehr ist es der Leitung wichtig, sich an einem bestimmten Konzept zu orientieren. Hierzu gehört die völlige Wertschätzung einer Person; ebenso Zeit, Aufmerksamkeit und Fürsorge.

 

Wie individuell auf die einzelnen Bedürfnisse eingegangen wird, zeigt sich bereits zu Beginn des Tages. Während die ersten Bewohner bereits um kurz nach fünf Uhr ihren Kaffee trinken, schlafen andere bis um zehn. Eine Frau frühstückt nie, sie hat ihr ganzes Leben nicht gefrühstückt.

 

Und dann gibt es noch die Bewohnerin, die – noch Brösel um den Mund – längst wieder vergessen hat, dass sie bereits gegessen hat. „Ich habe noch gar nicht gefrühstückt“, sagt sie dann. „Doch, Du hast schon gefrühstückt“ ist ein Satz, der hier nicht fällt. Stattdessen bekommt die Frau mit einem liebevollen Lächeln ein weiteres Frühstück, einen Joghurt oder etwas Obst. „Manche frühstücken drei- bis viermal am Tag“, lächelt Pohl. Mit Demenzerkrankten zu diskutieren sei Quatsch.

 

Auch wenn die Bewohner die Pflegefachkräfte nicht immer sofort zuordnen können, ist es doch oft der Klang der Stimme, der ihnen ein beruhigendes Gefühl vermittelt, ein Gefühl von Heimat. Wichtig sei es, so Pohl, dass das Gesagte stets auch zum Gefühl passe. Etwas, was bei den Dementen immer der Fall ist. So sagt Pohl, die es eine Wohltat nennt, mit den Bewohnern zu arbeiten: „Demente haben keine Maske.“

 

Villa Rosenstein

57 Mitarbeiter kümmern sich in der Villa Rosenstein derzeit um 60 Bewohner, die Älteste ist 101 Jahre alt, die jüngste 52. In der Villa Rosenstein gibt es vier Wohngruppen, in denen die Bewohner je nach Schweregrad ihrer Demenz untergebracht sind. Jeder Wohnbereich verfügt über ein Bad, eine Küche sowie ein Esszimmer und einen Wohnbereich. Für die gezielten Therapien stehen im Haus Musik-, Tanz-, Mal- und Gartentherapeuten zur Verfügung. Alle Mitarbeiter – hierzu zählen Pflegefachkräfte, Hauswirtschaftskräfte, Heimleitung und Hausmeister – werden regelmäßig geschult.